Neustrelitz gestalten - 30 Jahre Stadtsanierung

7 Generationen dazu bei, dass es sich in der Innenstadt gut leben lässt. Rund 25 Prozent der Mittel aus der Städtebauförderung wurden im Bereich der öffentlichen Er- schließungen eingesetzt. Dabei wurden unter anderem die Gehwege und Stra- ßenbeleuchtung in allen acht vom Markt abgehenden Straßen erneuert sowie die Freifläche am Carolinum, der Christian- Daniel-Rauch-Platz, der Markt, der Hafen, die Hafenpromenade an der Semmelweis- straße und die bebaute östliche Uferzone des Zierker Sees neu gestaltet. Im Rahmen der Erneuerung von Straßen, Wegen und Plätzen wurden die Kanalisation und Ver- sorgungsmedien ebenfalls erneuert. Zur Lebensqualität in der Innenstadt gehören Kindertagesstätten, Schulen, Begegnungs- stätten, Pflegeeinrichtungen, Handel und Dienstleistungen, Gastronomie und Kultur- stätten. Die Stadt, soziale Träger und andere Eigentümer haben eine breite Palette baulich integrierter Angebote geschaffen, indem sie Nutzungen für alte Gebäude gesichert beziehungsweise neu eröffnet oder behut- sam bauliche Ergänzungen vorgenommen haben. Beispiele dafür sind die Regionale Schule „Jawaharlal Nehru“, die Evangelische Grundschule, die Diakonie-Kita „Marienkä- fer“, das Borwinheim, die ehemalige Kaserne, die Kreismusikschule, das Kulturquartier, die Speicher am Stadthafen und die fabrik. scheune am Sandberg. Im Neubausegment sind das Pflegeheim „Kurt Winkelmann“, das Mehrgenerationenhaus, die Strelizer Straße 2–4 und Markt 10 zu nennen. Durch den Stadtsanierungsprozess hat die historische Innenstadt ein neues Image ge- wonnen. Gute Bedingungen für das Woh- nen, Arbeiten, Lernen, die Nahversorgung, für das soziale und kulturelle Leben, kurze Wege und gute Erreichbarkeiten sind für Einwohner und Gewerbetreibende inter- essant. Der Bevölkerungsrückgang konn- te nicht nur gestoppt werden, sondern die Einwohnerzahl ist real gestiegen. Das alte Stadtzentrum ist zum jüngsten Stadtteil geworden; hier leben zurzeit die meisten Kinder und Jugendlichen. Die weitgehend restaurierte Innenstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, dem kulturellen Spektrum, Übernachtungsmöglichkeiten und Angeboten für den Aktivurlaub zieht viele Touristen an. Das städtebauliche Drei- eck Markt – Schlossgarten – Hafen ist zu einem wichtigen kulturtouristischen Erleb- nisbereich geworden. Die Revitalisierung der Innenstadt ist nicht abgeschlossen, sondern muss in den nächsten Jahren zielorientiert fortgesetzt werden, damit die spürbar positiven Effekte nachhaltig gesichert und die noch vorhan- denen städtebaulichen Missstände besei- tigt werden können. Vor dem Hintergrund der verstärkten Wohnungsnachfrage und der erforderlichen Reduzierung von Leer- stand im Altbaubereich behält der bewähr- te Grundsatz „Modernisierung vor Neubau“ seine Gültigkeit. Daneben müssen sich auch hier Stadtgestaltung und Städtebau den Herausforderungen des Klimaschutzes, der Bevölkerungsentwicklung und der Daseins- vorsorge stellen. Darauf sind das Integrierte Stadtentwicklungskonzept und das Leitbild der Stadt Neustrelitz ausgerichtet. Die Bundes- und Landespolitik ist gefordert, die Kommunen durch eine bedarfsorien­ tierte Ausgestaltung der Städtebauförde- rung sowie zusätzliche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten weiter zu unter­ stützen.

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