Neustrelitz gestalten - 30 Jahre Stadtsanierung

47 2009 Die Großherzogliche Höhere Mädchenschule (später Lyzeum/Oberlyzeum) in der Carl­ straße 9 wurde 1910 am früheren Elisabeth- platz erbaut und war bereits mit einer Aula, einer Turnhalle und einem großen Schulhof ausgestattet. Die Wohnbebauung der Um- gebung entstand erst ab 1915. Das dreiflü- gelige sanierte Schulgebäude ist Domizil der Evangelischen Schule. Blickpunkt am Ende der Sassenstraße ist die Mühlenstraße 7 , ein 1788 für den Forstin- genieur Draesecke erbautes Haus. Im Rah- men eines Bauherrenmodells entstanden sechs Wohnungen und ein gemeinsamer Garten. Auf das 18. Jahrhundert geht die Seestraße 3 zurück, die 1849 von Schnei- dermeister Raban aufgestockt wurde. Zu den bemerkenswerten Details gehören Zwillingsfenster in der Mittelachse und die Rokoko-Haustür. Das Wohnhaus Töpfer­ straße 5 wurde um 1830/40 errichtet. Bei der Sanierung wurden auch die Haustür aus der Erbauungszeit und ein eisernes Außen- geländer aus dem 19. Jahrhundert restau­ riert. Ein Hofgebäude, der Seitenflügel und das Hofpflaster sind auf der ehemaligen Liegenschaft eines Pferdehändlers ebenfalls erhalten. Für den Gerichtsrat Rahne wurde 1819 das Wohnhaus Töpferstraße 21 mit dem rundbogigen Torweg und den profilier- ten Fensterrahmungen aus Holz neu erbaut. Kleine, stadtbildtypisch modernisierte Anlie- gerwege im Norden der Innenstadt sind der Bohlsgang, der Schulgang und der als Ver- bindung zwischen Mühlenstraße und Sand- berg wieder geöffnete Müllergang . Auf der kleinen Platzfläche am Färbergang symbo- lisieren Granitskulpturen eine Schale, einen Farbkübel, ein Knäul und ein Stoffgewebe (2010, Bildhauer Rainer Fest, Rothenklem- penow). Sie erinnern an das Färberhandwerk, das hier einst angesiedelt war. 2 3 5 6 7 1 – Evangelische Schule Carlstraße 9 2 – Mühlenstraße 7 3 – Seestraße 3 4 – Töpferstraße 5 5 – Müllergang 6 – Färbergang 7 – Töpferstraße 21 4

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