Neustrelitz gestalten - 30 Jahre Stadtsanierung
37 2006 Die Entwicklung der Uferzone am Zierker See stellte eine der größten Herausforde- rungen für die Stadterneuerung dar. Das Gebiet war überwiegend von Gewerbebra- chen, Baracken und verfallenen Lagerhal- len und Speichergebäuden geprägt. Der um 1842 von Friedrich-Wilhelm Buttel erbaute Wirtschaftshafen hatte in den 1970er Jahren seine Funktion verloren. Mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes 1996 wurde ein intensiver Diskussions- und Entscheidungsprozess begonnen. Das zu ordnende Areal erstreckte sich vom Gelände des ehemaligen Straßenbauamtes über die Zierker Nebenstraße und den Stadthafen bis zur Weißen Brücke. Es wurde von 2001 bis 2006 in vier Bauabschnitten neu ge- staltet und modernisiert. Herzstück ist der 2001 sanierte und erweiterte Stadthafen mit 29 Liegeplätzen, einer Mole und vielen touristischen Dienstleistungen für Boots- und Radtouristen im modernen Neubau der Hafenmeisterei . Der 2008 fertig gestellte Reisemobilstellplatz ergänzt das Angebot. In die Neugestaltung des Stadthafens wur- de das 1927 verlegte Gleis der Hafenbahn einbezogen, das weiterhin für Traditions- fahrten genutzt wird. Durch Wegebau und Gestaltungselemente , wie Wippliegen, Bänke, Aussichtspunkte und die Restauri- erung der Weißen Brücke, hat der südliche Uferbereich neue Attraktivität gewonnen. 4 5 6 7 8 2 3 1 – Stadthafen 2 – Hafenbahngleis 3 – Hafenmeisterei 4 – Hafenbecken 5 – Weiße Brücke 6 – Uferweg 7 – Reisemobilstellplatz 8 – Liegewiese Die städtischen Investitionen waren ein wesentlicher Impuls für das zeitnahe En- gagement privater Bauherren im direkten und weiteren Umfeld. So entstand anstelle der früheren Eisengießerei das Wohngebiet an der Bleiche. Viele Ein- und Mehrfamili- enhäuser wurden saniert und neu gebaut, ein weiteres Wohnquartier entsteht an der Weißen Brücke. Alle Hafenspeicher sind restauriert. Darin befinden sich Wohnun- gen, ein Hotel, Cafés, Gaststätten, Büros und kulturelle Einrichtungen. Heute sind die Uferzone und der Stadthafen attraktive Stationen am Radfernweg Berlin–Kopen hagen und ein beliebter Wohn- und Frei- zeitbereich.
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